Prof. Dr. Georg Northoff

Neurowissenschaftler und Philosoph

Georg Northoff (* 1963 in Hamburg) ist ein deutscher Mediziner und Philosoph. Er gilt als bedeutender Vertreter der Neurophilosophie.

Northoff studierte in Hamburg, Essen, Bochum und New York. Ab 1996 war er als Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Magdeburg tätig. Er habilitierte sich 1998 in Medizin sowie 1999 in Philosophie und lehrte unter anderem an den Universitäten Magdeburg und Harvard. An der Universität Ottawa hat er seit 2009 den eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Geist, Gehirn und Neuroethik inne. Schwerpunkte seiner Forschung sind die funktionelle Bildgebung zur Untersuchung von Emotionen, Neurobiologie, psychiatrische Erkrankungen, analytische Philosophie des Geistes, Neurophilosophie, Neuropsychoanalyse und Neuroethik.

Northoff geht von einem „relationalen“ oder „interaktiven“ Ansatz aus: Gehirn und Geist sind demnach nicht isoliert zu betrachten, sondern stehen immer in einer inneren Beziehung (Relation) zum Körper und zur Umwelt. Das Selbst und psychiatrische Störungen wie Depression und Schizophrenie interpretiert er unter dem Aspekt, wie darin die Beziehung zwischen Geist, Körper und Umwelt organisiert bzw. verändert ist. Die Grundlage aller geistigen Aktivität des Menschen - und damit die Bedingung der Möglichkeit bewusster Erfahrung - ist dabei nicht die Persönlichkeit oder subjektive Identität, sondern ein „selbstbezogenes Verarbeiten“ (self related processing). Northoff versteht darunter den fundamentalen Code, die Art und Weise, wie das Gehirn alle Reize auf sich selbst, den eigenen Körper und den eigenen Geist bezieht. Zunächst funktioniert dieses selbstbezogene Verarbeiten rein neuronal, also als automatische Tätigkeit des Gehirns. Darauf bauen dann schrittweise immer höhere psychische Funktionen auf: ein körperliches, emotionales und schließlich auch geistiges (kognitives) Selbsterleben. Letzteres ermöglicht zunächst die bewusste Wahrnehmung und dann auch die bewusste Reflexion des eigenen Selbst.

Er versucht konzeptuell und in seinen neurowissenschaftlichen Experimenten die „Erste-Person-Perspektive“ (first-person perspective), das subjektive Erleben der Versuchspersonen, mit einzubeziehen. Geistige Phänomene, auch das Selbst, sind für ihn zudem immer auch kulturell geprägt.

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Dr. Martina Ardizzi

Abteilung für Medizin & Chirurgie - Abteilung für Neurowissenschaften; Universität von Parma, Parma, Italien

PhD in Neurowissenschaft, Universität von Parma.

Titel der Arbeit: "Die Auswirkungen von wiederholten traumatischen Erfahrungen auf die Erkennung von Emotionen, Gesichtsmimik und autonome Regulation", Betreuer Prof. Vittorio Gallese.

Master-Abschluss in Neuropsychologie und lebenslange funktionelle Rehabilitation an der Alma Mater Studiorum Universität von Bologna

Bachelor-Abschluss in Verhaltens-und Sozialbeziehungen Wissenschaften an der Alma Mater Studiorum Universität von Bologna, Campus von Cesena, School of Psychology.

Psychologie Studium.

 

Forschung:

Interozeption und ihre funktionelle Rolle bei gesunden Teilnehmern und klinischen Populationen (d. H. Schizophrenie, Anorexia nervosa, PTSD)

Die neurobiologischen Grundlagen von Körper-Selbst und Selbst-Andere, Unterscheidung zwischen gesunder Bevölkerung und dem Schizohrenie-Spektrum (d. H. Schizotypie, ausgewachsene Schizophrenie-Patienten)

Auswirkungen von Kindheitstrauma auf die neurophysiologischen Grundlagen der Intersubjektivität

Neurophysiologische Grundlagen der ästhetischen Erfahrung

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Dr. Rebekka Reinhard

Dr. Rebekka Reinhard promovierte über amerikanische und französische Gegenwartsphilosophie ("summa cum laude").

Neben ihrer Tätigkeit als freie Philosophin war sie zwölf Jahre als philosophische Beraterin für Einzelpersonen tätig; auch arbeitete sie acht Jahre lang mit stationären Depressions- und Burnout-Patienten des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie mit stationären Patienten der Onkologie. Seit 2007 ist sie als Führungskräfte-Coach sowie national und international als Key Note Speaker für Unternehmen unterwegs. 

Rebekka Reinhard ist Redakteurin der Philosophie-Zeitschrift Hohe Luft und SPIEGEL-Bestseller-Autorin (u.a. „Die Sinn-Diät“, „Odysseus oder die Kunst des Irrens" und „Würde Platon Prada tragen?“). Zuletzt veröffentlichte sie ihren sechsten Buchtitel „Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen)“ und „Nachdenkzeit 2018: 365 philosophische Denkanstöße“.

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